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Zum Abschluss dieses Kapitels was Theatralisches ?!
Dunkel die Wolken der Vergangenheit, zartrosa die Zukunft - wer an seinem unterdurchschnittlichen ökologischen Fussab-druck noch Flugkilometer verkraften kann (und ohnehin fliegt) :
Mosambik ist freundlich zu Strandliebhabern - und es wird noch auf Jahrzehnte buchstäblich jeder Euro gebraucht !
Auszüge des weiteren Stadtrundgangs : die Türme der Bank von Mozambik neben den Ruinen eines portugiesischen Kolonialgebäudes, die 1944 erbaute katholische Kathedrale sowie die Bronzestatue von Samora Machel, dem immer noch verehrten ersten Präsidenten der Republik -
auf einem typischen sozialistischen Platz im Stadtzentrum -
in der typischen marxistisch-sozialistischen Pose ...
Also, Tschaka, auf zum 3. Streich :
der Casa de Ferro, ein vom damaligen portugiesischen Gouverneur bei Eiffel in Auftrag gegebenes Haus aus Metall mit dem Innendesign eines U-bootes, das nie bezogen wurde, da im afrikanischen Klima und damals ohne Ährkondischen schlicht nicht bewohnbar ! Aber einst keine Reklamation und nun : Museum !
Zweites Aha : Die zentrale Eiffel-Markthalle !
Bemerkenswert : Die hier einträchtig nebeneinander klebenden Wahlplakate von Frelimo und Renamo ...
Zunächst der viktorianische Bahnhof, laut Buch einer der schönsten der Welt !?? Ja, aussen nett, aber der Stahlbau der innenliegenden Überdachungen schaut eher nach Erstsemester-Studienarbeit aus ...
 ... und es gibt sogar ganz grossen Sport !
Bis dahin stossen wir an : auf dutzende kleine und einzelne grosse Tierchen, diese herrliche Restaurant-terrasse zur Walbeobachtung und unseren etwas speziellen Übernachtungsplatz in Maputo auf dem Gelände des Fischereihafens - ein Camp gibt es in der Hauptstadt (noch) nicht und frei im Zentrum stehen ist hier eher nicht ratsam....
 
Wieso überhaupt Maputo ? Nun, da musste sich erst der Ingenieur durchsetzen : der Reiseführer spricht von diversen Relikten des Gustave Eiffel, dem Architekten und Erbauer desnamigen Pariser Turms !
In Inhassoro, etwas nördlich von Vilankulo, drehen wir um - es gibt Informationen über irre teure Strassengebühren für irre grausame Schlaglochpisten - wir werden weitere Beiträge zum Aufbau bei unserem späteren und ausgiebigeren Besuch des Landes leisten ...
Am Strand der Stadt ähnliche Bilder und Abläufe - nur das Artenspektrum der gefangenen Meerestiere ist etwas vielfältiger ...
Ein Gang durch die Stadt macht allerdings schnell deutlich, dass der Prozess des "Mauserns" bei weitem noch nicht abgeschlossen ist : von der Textil-boutique am Strassenrand über den mobilen Kokosnussverkäufer bis zum open air Reifencenter wird überdeutlich, dass das Land vom Neustart in 1990, als nach jahrelangem, mörderischem Bürgerkrieg zwischen der Frelimo und der Renamo mit dem Ende des Kalten Krieges ein Waffenstillstand und dann in 1992 endlich ein Friedensabkommen erzielt werden konnte, noch einen sehr weiten Weg vor sich hat - ausgehend vom Status "Ärmstes Land der Welt" Ende der 1980er Jahre und bei einem aktuellen durchschnittlichen Monats-lohn eines Arbeiters von lediglich 50-70 Euro ...
Ein lohnenswerter, weil lehrreicher und vielleicht sogar Selbstreflektionen auslösender Blick für einen Teil unserer stets unzufriedenen Landsleute in die Geschichte eines Landes,dass den Wiederaufbau aus seiner ehemals marxistischen Periode ohne Billionen Euro schwere West-Ost-Transfers und mit nur mässiger Unterstützung der Weltgemeinschaft stemmen muss !
"Wie kaum eine andere Stadt Mosambiks hat sich Vilankulo in wenigen Jahren gemausert". Dieses Zitat aus unserem Reiseführer klingt vielversprechend - und das in der Stadt gelegene Camp mit dem namengebenden, riesigen Baobab, neben dem unser MAN wie ein Spielzeug wirkt, ist fast gemütlich.
Mit einem etwas moderneren Boot haben wir einen Schnorchelausflug zu einer der dieser Küste vorgelagerten Inselchen des Bazaruto Archipels gebucht. Da das Schnorcheln nur mässig interessante Eindrücke lieferte, müssen es wieder die Strände retten ...
... und fast um die nächste Ecke startet eine weitere Auflage von
"Der alte Mann und das Meer" ...
Muschelköchinnen bei ihren Abläufen : Sammeln, Schalen produzieren, in grossen Töpfen kochen, in der Sonne rösten und als Dörrfleisch auf dem Markt verkaufen ...
Strandspaziergang bei Vilankulo : traumhafte Farbkontraste, riesige Baobabs ragen aus dem Buschwerk der höher gelegenen Uferbereiche...
 ... dann irgendwann nach viel Gefeilsche doch schlussendgültig verteilt; weil Chefin enscheidet, dass die Fische nun genug gelitten haben und es nun auch gerecht und gut ist und sie alle zurück in´s Dorf schickt; während sich die Männer nach einem harten Tag in das letzte verbliebene Fischerboot retten und die Segel setzen -
Kurs mutmasslich nächste Kneipe ...
Es hat einen guten Fang gegeben !
Und während die Männer zentnerweise die Sardinen an den Strand schleppen, wird die Beute von den Frauen nach einem für Nichtafrikaner undurchschaubaren System von sammeln , verteilen, waschen, in den Sand schütten und wieder auf´s Neue waschen und nochmal verteilen ....
Wir haben von der Grenze kommend Maputo zunächst nördlich umfahren (nach einem Grenztag braucht man nicht als erstes die Hauptstadt) und wollen einfach für einige Tage die Küste entlang nach Norden bummeln und erste Eindrücke für einen späteren, längeren Aufenthalt in Mozambik sammeln. Und im Vertrauen auf eine seit just einem Jahr veraltete Regelung, nach der wir die hier innerhalb unseres noch bestehenden Südafrika-Visums verbrachte Zeit nach unserer Wiedereinreise nach Südafrika zurück "on Top" bekommen werden, besteht vermeintlich auch kein Grund zur Eile ...
Einer unserer ersten Stellplätze in der ersten Reihe ! Natürlich nicht als Neidauslöser, aber dass wir nach dem "You don´t respect my uniform" Clown an der Grenze zunächst ein Plätzchen brauchen, um das Land erst einmal wieder zu "rehabilitieren", ist doch sicherlich leicht nachvollziehbar ?! Wie gesagt, jedes Land startet mit 100 Punkten Startguthaben und dann gibt´s Plus- oder Minuspunkte ...
Trotz Überschrift und Titelbild : der primäre Grund, nach nur wenigen Wochen in Südafrika gerade jetzt Mozambik anzusteuern, ist ein bürokratischer. Unser Carnet de Passge ist jeweils nur für 1 Jahr gültig und da wir mit der Landung in Durban in Südafrika eingestempelt haben, müssen wir zwecks "Umstempelung" auf unser neues Carnet die südafrikanische Zollunion verlassen. Hierzu haben wir uns für Mozambik entschieden, weil einerseits nur ein "Katzensprung" vom Krüger Nationalpark und andererseits nach einer kurzen Runde ein schnelles Wiedereinreisen nach SA, um an der Ostküste entlang nach Kapstadt weiter zu bummeln....
Lief auch fast problemlos, den kleinen Klamauk an der Grenze könnt ihr unter Aktuelles 2018-3 nachlesen.
Von endlosen Stränden !
Okt. 2018